Zu der Überschrift musst du dir meinen Gesichtsausdruck vorstellen. Der liegt irgendwo zwischen Panik und Vorfreude, denn tatsächlich verreise ich selten ohne Laptop. Ich freue mich auf die Entspannung und das Loslassen. Aber man weiß nie, wann einen die Muse küsst.

Bei meinem Städtetrip nach Stockholm rund um Mittsommer war ich jeden Tag vor meinen Mitreisenden wach und habe vor dem Frühstück eine halbe Stunde an einem Manuskript gearbeitet. Wenn wir im Sommer für zwei Wochen ein Ferienhaus irgendwo an einem schwedischen See beziehen, ist der Laptop ebenfalls mit dabei, obwohl wir eigentlich Urlaub machen und Schreiben unter Arbeit fällt. Für meine Familie macht es keinen Unterschied, ob ich als Leserin oder als Autorin in ein Buch vertieft bin. Und ich finde gerade an solchen Orten meine Inspiration, die ich nicht vertrösten will, bis ich wieder daheim bin.

 

Diesmal bin ich aber wild entschlossen, den Laptop nicht einzupacken. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er unnötiges Gepäck wäre. Trotzdem ist da die ganze Zeit diese kleine Stimme, die fragt: "Und was, wenn dir genau dann der Knopf aufgeht und du weißt, wie die Geschichte weitergehen muss?"

Ein bisschen warte ich ja sogar darauf, dass genau das passiert und sich die Blockade in meinem Kopf endlich löst. Und wenn sie das wirklich tut und ich die Szenen, die mir einfallen, nicht gleich niederschreiben kann? Wenn ich sie gleich wieder vergesse?

Hoffen wir mal, dass ich dann wenigstens – ganz Old School – Papier und einen Stift zur Hand habe, um mir Notizen machen zu können.