In meinem letzten Beitrag habe ich angedeutet, dass ich an einem Manuskript arbeite, das zwei Jahre lang in der Schublade lag. Lange habe ich gezögert, es wieder herauszuholen, denn groß ist der Druck, der mit dieser Geschichte verbunden ist. Es geht zurück nach Sylt.

 

Warum mir diese Geschichte solchen Druck macht, fragst du dich?

Ganz einfach. Weil "Der Himmel über Sylt" mein bisher erfolgreichstes Buch war. Richtig erfolgreich, sodass ich eine Zeit lang wirklich sagen konnte: Ja, ich kann von der Schriftstellerei leben.

Doch der Erfolg hat immer auch Schattenseiten. Eine davon ist, dass er nicht von Dauer ist. Um als Autorin den Erfolg erhalten zu können, muss ich ein zweites Buch schreiben, das daran anknüpfen kann. Und hier beginnt die Schwierigkeit: Es gibt absolut keine Garantie, dass man kein One-Hit-Wonder ist. (Bei diesem Begriff denkt man immer zuerst an Musik, in meinem Fall spielt mein Kopf sofort "The One and Only" von Chesney Hawkes ab. Welche Ironie, dass sein einziger großer Hit diesen Titel trägt. Aber zurück zu Büchern …)

 

Die Geschichte von Max und Lara hat unglaublich viele LeserInnen begeistert. Auch meine übrigen Bücher haben ihre Fans, aber nicht in dieser großen Zahl. Die Frage für mich lautet also: Was hat dieses Buch, was die anderen nicht haben?

Genau genommen ist das eine Frage, vor der ich mich lange Zeit gedrückt habe. Eigentlich wusste ich die Antwort, aber mich ihr zu stellen, war nicht so leicht. Weil ich nicht sicher war, ob ich das, was an diesem Buch besonders ist, reproduzieren kann.

Es gab da diesen Moment vor mehr als zwei Jahren, als die Inspiration wie ein Blitz eingeschlagen hat. Ich fing voll Motivation an, an einer neuen Geschichte zu schreiben. Bis zu einem Punkt, an dem ich nicht mehr weiter wusste, weil meine Zweifel einfach zu groß waren.

Vor ungefähr zwei Wochen habe ich das Manuskript hervorgeholt und gelesen, was ich bereits geschrieben habe. Und was soll ich sagen? Ich war überrascht. Ich war überrascht, wie gut mir das, was ich schon habe, gefällt. Natürlich ist die Geschichte neu und anders als die von Lara, Max und Emily. Aber sie führt uns zurück auf die Insel, lässt uns die drei wiedersehen und, ja, doch, ich glaube, auch die neuen Charaktere können es schaffen, die LeserInnen zu berühren.

 

Ich verbringe meine Zeit gedanklich also wieder auf Sylt, in dem kleinen Örtchen Archsum, wo Max mittlerweile das Haus seines Mentors gekauft und darin ein Restaurant eröffnet hat. Im Mittelpunkt steht ein Gast, den er nach Sylt eingeladen hat. Der hat nicht erst – so wie ich quasi – zwei Jahre darüber nachgedacht, ob es eine gute Idee ist, sich auf die Insel zu begeben, sondern ist sehr spontan angereist. Ich glaube, es war die richtige Entscheidung – für uns beide.

 

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